Die Römer
Das Römer-Museum
Nach den zahlreichen Funden, die insbesondere in den 1960/70er Jahren bei den Ausgrabungen des römischen Gräberfeldes "in der Bems" gemacht wurden, gelang es Ende der 70er Jahre, im Obergeschoss des Haus Isenburg (Friedrich-Ebert-Straße 28 in Eisenberg) Räume für die Ausstellung von Fundstücken zu reservieren. Inzwischen sind hier auch Stücke der neueren Grabungen "in der Hofstatt" von 1992-2000 und später ausgestellt. Darüber hinaus ist ein Raum als römische Küche gestaltet.
Auch wird ein Modell des Burgus in seiner vermuteten Gestalt gezeigt sowie ein Diorama, das römisches Leben in und um einen Vicus wie dem römischen Eisenberg veranschaulichen soll.
Da Eisenberg bereits zu keltischer Zeit und dann in römischer ein bedeutender Platz für die Eisenerz-Verhüttung war, wird der Prozess mit seinen Vor- und Zwischen-produkten bis zum Eisenbarren dargestellt.
Ein besonderes Kleinod stellt ein christlicher Brotstempel in Gestalt eines Tonplättchens dar, der bei den Grabungen am Burgus gefunden wurde und sich seitdem im Historischen Museum der Pfalz in Speyer befindet. Für das 4. Jahrhundert nach Christus soll er nördlich der Alpen ein einmaliger Hinweis auf Christen im römischen Heer sein. Bei uns können Sie eine tönerne Nachbildung des Abdrucks sehen.
Der Vicus Eisenberg
Nach Scherbenfunden entstand bereits im 1. Jahrhundert n.Chr. an der alten West-Ost-Verbindung nach Worms eine römische Siedlung im Bereich des heutigen Eisenberg, damals wie in der Neuzeit ein Industrie-Ort.
Man kann davon ausgehen, dass wegen der günstigen Voraussetzungen – Vorkommen von Eisenerz/ Holz(-kohle)/ Ofenlehm – die bereits von der keltischen Bevölkerung praktizierte Eisengewinnung Eisenberg in römischer Zeit zu einem der bedeutendsten Orte der Pfalz machte. Die seit dem 19. Jahrhundert durchgeführten Grabungen, die im Zusammenhang mit dem Eisenbahnbau gemachten Funde und die der 1970er-80er Jahre erhielten eine besonders intensive Fortsetzung seit 1992. Die verzögerte Realisierung einer geplanten südlichen Umgehungsstraße Eisenbergs ermöglichte eine lang andauernde systematische Untersuchung, was u.a. zur Rekonstruktion eines Bereichs führte, der als Marktzentrum des Vicus angesehen werden kann. Dies manifestiert die Bedeutung der etwa 2000-Seelen-Gemeinde in der römischen Frühzeit genauso wie der regional herausragende Burgus in deren Spätphase.
Die Stadt Eisenberg förderte und fördert die Ausgrabungen ideell und materiell und entschied sich, das interessierte Publikum an der Wiedererstehung des römischen Eisenberg teilhaben zu lassen. Die Ausschreibung zur Schaffung eines Römerparks gewann ein Konzept, bei dem im Rahmen von Ausgrabungen fortschreitend Schutzbauten aufgebaut werden, die dem Besucher ermöglichen, im Sommer die pinselnden Archäologen bei ihrer Arbeit zu beobachten. Am 5.2.2004 wurde der 1. Spatenstich zur Errichtung des 1. Schutzbaus für einen archäologischen Park getan.
Die neueren Ergebnisse der Forschung finden Sie unter www.vicus-eisenberg.de.
Den Förderverein erreicht man bei www.foerderverein.vicus-eisenberg.de.